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Women in the Holocaust - Frauen im Widerstand

Ausstellung des Österreichischen Freundeskreises von Givat Haviva

unter dem Ehrenschutz von Bundespräsident Dr. Heinz  Fischer

 

Diese Ausstellung ist den Frauen gewidmet, die, die Kraft und den Mut und das Rückgrat hatten, gegen das Naziregime Widerstand zu leisten.

Die Materialen stammen aus dem Archiv des Moreshet Holocaust Zentrums des Friedensinstitutes Givat Haviva aus Israel. Die Unterlagen der Österreicherinnen,  u. a. Rosa Jochmann, Margarethe Schütte- Lihotzky, Ella Lingens, Käthe Leichter, Antonia Bruha mit denen die Ausstellung erweitert wird, stellt uns freundlicherweise das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes und das Frauenbüro der Stadt Wien zur Verfügung.

 

 

60 Jahre sind seit dem 2. Weltkrieg, und damit auch seit dem Holocaust, vergangen.

 

Tatsächlich setzte die Erforschung des Holocausts bereits unmittelbar nach seinem Ende ein.

Konfrontiert mit den unzähligen Geschichten vom Leben und Überleben, begann die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Shoah und die Geschichtsschreibung. Die Gräueltaten wurden schrittweise aufgedeckt und so gut wie es die Möglichkeiten zuließen, dokumentiert.

Und wann immer ein verschlossenes Archiv geöffnet wird, kommen neue Fakten zu Tage und der Stand der Forschung wird aktualisiert, vertieft und ausgeweitet.

 

Nach Jahrzehnten der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Recherchen wurde uns bewusst, wie gering der Anteil der Forschung ist, der sich mit der Rolle der Frauen und ihren Aktivitäten während des Holocausts beschäftigt. Die ums Überleben kämpfende Mutter auf der Suche nach Brot für ihre hungrige Familie; die Frauen, die täglich ihre Wohnungen in den Ghettos verließen auf dem Weg zur Arbeit, ohne zu wissen, ob sie ihre Lieben nach ihrer Rückkehr wiedersehen werden; die

 

Gefangenen in den Todeslagern, die das Wenige, dass sie noch besaßen, mit ihren Mitinsassinnen teilten und ihre gegenseitige Unterstützung in der Not.

 

Und ebenso die jungen Mädchen, die sich den Untergrundaktivitäten des Widerstandes anschlossen, Waffen in ihren Körben und Kleidern schmuggelten – unter Gefährdung ihres eigenen Lebens, falls man sie entdeckte. Die Kämpferinnen

innerhalb der Ghettomauern; die weiblichen Partisanen, die nachts Mienen unter den Eisenbahngleisen deponierten auf denen Soldaten, Ausrüstung und Munition

an die Front transportiert wurden – und jene Frauen, die Kinder in jedem nur erdenklichen Versteck schützten, Waisen in Klostern brachten, ein Vermögen an gierige Bauern zahlten, damit diese die Kinder versteckt hielten, die nun keine Eltern mehr hatten, sie über die Grenzen schmuggelten – wir wussten immer von

diesen Frauen, aber ihre Geschichten sind nie erzählt und ihnen ist nie die Würdigung zu Teil geworden, die ihnen gebührt.

 

Vor zwei Jahren haben wir von Moreshet Institut uns dazu entschlossen, ein umfassendes Projekt in Angriff zu nehmen – die Dokumentierung des Widerstandes der Frauen im Holocaust: die Geschichte jener, die sich wehrten gegen die Unterdrückung, in der Gefahr dabei das eigene Leben zu verlieren und die zuwider allen Bedrohungen entschlossen kämpften, mit allen Mitteln und unter allen Bedingungen.

 

Die Ausstellung, die wir zusammengestellt haben, ist ein großer Bestandteil dieses Projektes. In Israel veranstalten wir bereits Seminare zu diesem Thema; ein umfangreicher Sammelband über das Leben und die Aktivitäten der Frauen wird bald veröffentlicht.

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die sehr wichtige, aufklärende und ethische Botschaft dieser Frauen zu verbreiten. Wir sehen in dieser Ausstellung einen wichtigen Bestandteil unserer Arbeit und ein beeindruckendes, inspirierendes und bedeutendes Zeugnis der Frauen im Holocaust.

 

Zusätzlich dazu werden in dieser Ausstellung in Wien, wir hoffen, dass wir auch einige Bundesländer dazu bewegen können diese Ausstellung zu zeigen, auch österreichische Frauen gewürdigt die im Widerstand gegen das Hitler Regime aufgetreten sind.

Moreshet,

Givat Haviva, November 2004

 

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Weitere Veranstaltungen während der Ausstellung:

 

6. Juni 2005        

Vortrag von Ingrid Strobl im Nestroyhof

„Frauen im Widerstand in Frankreich“

Autorin der Bücher:  „Sag nie, du gehst den letzten Weg“

Frauen im bewaffneten Widerstand gegen Faschismus und deutsche Besatzung

„Die Angst kam erst danach“ Jüdische Frauen im Widerstand 1939 –1945

 

9. Juni 2005     

Im Jüdischen Institut für Erwachsenenbildung

„Lernen wir die Sprache des gegenseitigen Verständnisses“

Givat Haviva, 1949 gegründet, benannt nach der Widerstandskämpferin Haviva

Reik, die im Dezember 1944 von den Nazis hingerichtet wurde.

 

13. Juni 2005

CD Präsentation im Nestroyhof in Kooperation mit dem Orpheus Trust

„ Frauentöne-vol.4“ Vally Weigl/Kammermusik (Schwester von Käthe Leichter)

Einführende Worte von Prof. Elena Ostleitner (Frauentöne) und Dr. Primavera

Gruber (Orpheus Trust)

 

14. Juni 2005

Lesung im Nestroyhof aus der Biographie von Margarete Schütte-Lihotzky und

Texte zur Widerstandsbewegung „Rote Kapelle“

Es liest Andrea Pauli, 1. Wiener Lesetheater

Einführende Worte von Karin Zogmayr, Herausgeberin der Schütte- Lihotzky

Biographie

 

16. Juni 2005      

Führung durch die Ausstellung mit anschließendem Vortrag von Frau Dr. Traude

Tauber „ Seelische Probleme ehemaliger Widerstandskämpferinnen im Alter“

 

21. Juni 2005

Lesung im Nestroyhof aus den Biographien von Rosa Jochmann und Ella Lingens

Es liest Ilse M. Aschner, Zeitzeugin und 1. Wiener Lesetheater

 

13. Juni – 1. Juli 2005

Sophie Scholl – Die letzten Tage

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Wir danken für die freundliche Unterstützung:

MA 7 –Kulturamt der Stadt Wien, MA 57- Frauenbüro der Stadt Wien, Nationalfonds der Republik Österreich, Die Presse, Kulturkommission für den 2. Bezirk, Hotel Gabriel, Österreichische Beamtenversicherung, Andrea Pauli, Ilse M. Aschner

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